Noch viele Fragen offen, Herr Mönninghoff!

Auf der Sitzung des städtischen Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen am 01.11.10 hat die Stadtteil- und Bürgerinitiative gegen das Calenberger Loch (SBiCaLo) zum wiederholten Mal auf Schwächen und Unrichtigkeiten im Planfeststellungsverfahren und bei den Plänen zur Altlastensanierung hingewiesen. Die Resonanz bei Politik und Verwaltung war gleich Null!

Ratsherr Luc List von der Fraktion „Die Linken“ hatte einen Fragenkatalog und einen Beschlussantrag eingebracht, die die Problematik verdeutlichen sollten. Im konkreten sind dies folgende Punkte:

1. Schon in der Stellungnahme des BUND zum Planfeststellungsverfahren Hochwasserschutz wurde darauf hingewiesen, dass die Leinertbrücke nur eine Durchflussbreite von 75 Metern bietet und nicht wie im Planfeststellungsverfahren angenommen 100 Meter. Dies würde im Fall der Planungsumsetzung dazu führen, dass an der Leinertbrücke genau die Art von Rückstau entsteht, den man mittels Verlängerung der Benno-Ohnesorg-Brücke abbauen will. Nur mit dem Unterschied, dass dann mit Sicherheit bei einem angenommenen 100jährlichen Hochwasser die Calenberger Neustadt und die Innenstadt überflutet würden. Denn die Toleranz liegt hier bei nur 2 cm, die das Wasser höher als erwartet steigen dürfte, bevor die Deiche überspült werden. Doch bei der Verwaltung interessiert dies offensichtlich niemanden. Obwohl die Problematik seit Monaten bekannt ist, konnte keine Auskunft darüber gegeben werden, ob dieser Sachverhalt wenigstens schon mal durch Messungen vor Ort nachgeprüft wurde.

HIER GEHT ES WIRKLICH UM DEN SCHUTZ VON MENSCHENLEBEN, HERR MÖNNINGHOFF!

ODER IST DAS LEBEN DER CALENBERGER WENIGER SCHÄTZENSWERT, ALS DAS DER RICKLINGER?!

2. Dass die Stadt dennoch nicht von ihrem Vorhaben ablassen möchte, vor Abschluss des Planfeststellungsverfahrens auf einem 1,7 ha großen Areal eine Altlastensanierung vorzunehmen, die davon ausgeht, dass das Calenberger Loch ohnehin entsteht, ist kaum nachvollzihbar. Die Altlastensanierung ist wichtig, ohne Zweifel. Aber man kann sie wesentlich naturschonender vornehmen, wenn man eben nicht davon ausgeht, dass diese großflächige Abgrabung tatsächlich stattfindet. Auch hiervon will die Verwaltung nichts wissen. Von den ganzen in diesem Zusammenhang ungeklärten Fragen und dem nicht veröffentlichten Sanierungsplan ganz zu schweigen.

Das Ziel ist klar ersichtlich: Hier sollen mit der Abholzung von 106 Bäumen und dem großflächigen Abtrag von 3,50 Metern Erde Tatsachen geschaffen werden, koste es, was es wolle. Beleg dafür ist auch, dass der Antrag der Linken überraschend schnell und außerplanmäßig auf die Tagesordnung kam. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Cordula und Thomas von der Stadtteil- und Bürgerinitiative gegen das Calenberger Loch

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